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Eine Betrachtung über emotionale Sicherheit im Kindersport

  • Writer: Long Arnold
    Long Arnold
  • Nov 17
  • 3 min read

Updated: 4 days ago

Warum emotionale Sicherheit wichtig ist


Wir melden unsere Kinder zu Sportarten wie Tennis an, in der Hoffnung, dass sie Durchhaltevermögen, Disziplin und Teamfähigkeit erlernen. Wir träumen von Siegen und der Befriedigung über die Fortschritte ihrer Fähigkeiten. Doch inmitten des Fokus auf technische Perfektion und den Sieg im nächsten Spiel wird eine entscheidende Grundlage oft übersehen: emotionale Sicherheit.


Emotionale Sicherheit im Sport bedeutet weit mehr als nur eine positive Atmosphäre. Sie ist die Gewissheit, dass ein Kind scheitern, Fehler machen, Frustration ausdrücken und sogar weinen darf – solange es dies ohne Angst vor Kritik, Scham oder dem Gefühl der Abwertung tun kann. Es ist das Vertrauen, dass Trainer, Eltern und Gleichaltrige es in erster Linie als wertvollen Menschen und erst in zweiter Linie als Sportler sehen.


Wenn sich ein Kind von seinem Trainer und seinem Umfeld respektiert, unterstützt und wirklich wahrgenommen fühlt, ist es viel eher bereit, Herausforderungen anzunehmen und dem Sport langfristig treu zu bleiben. Umgekehrt kann das Fehlen dieser Sicherheit – wenn ein Trainer die Jugendlichen wie ein Objekt behandelt oder ein Elternteil Ergebnisse über Gefühle stellt – zu Burnout, schlechten Angewohnheiten und einem frühen Ausstieg aus dem Sport führen.


Dies ist die Grundlage für eine nachhaltige Entwicklung. In dieser Reihe werden wir untersuchen, warum die Schaffung eines Raumes emotionaler Sicherheit die wichtigste Voraussetzung für die Förderung eines erfolgreichen Sportlers und eines resilienten jungen Menschen ist.


Anzeichen für emotionale Sicherheit und Unsicherheit


Kinder reagieren auf emotionale Wahrheit. Im Traineralltag kann man die Umgebung von emotionaler Sicherheit und die Umgebung, wo Kinder wie Objekte von ihren Trainern behandelt werden, wie folgt feststellen:


In einer Umgebung von emotionaler Sicherheit wird das Kind gesehen, gehört, verstanden, fühlt sich geborgen und wird ermutigt. Es lernt, dass seine Gefühle beim Tennis zählen.


In einer Umgebung, wo das Kind wie ein Objekt behandelt wird, erfährt es keine Einfühlung, keine emotionale Präsenz. Niemand bemerkt ihren Kummer, niemand geht auf sie ein. In emotional schwierigen Momenten werden sie alleingelassen.


Wir sprechen oft über Technik, Übungen, Leistung und Motivation. Aber nur selten sprechen wir über emotionale Präsenz. Doch in meinen über 35 Jahren als Trainer habe ich eine Wahrheit gelernt: Die emotionale Erfahrung eines Kindes auf dem Platz entscheidet darüber, ob es Tennis lieben wird – oder schließlich aufgibt.


Wenn Kinder sich nicht gesehen, unter Druck gesetzt, ignoriert oder missverstanden fühlen, verschließt sich etwas in ihnen. Wenn sie sich angenommen, verstanden und sicher fühlen, öffnet sich etwas in ihnen.


Das ist der wahre Unterschied zwischen einem Training, das einen Spieler fördert, und einem Training, das einem Kind schadet.


Warum einfühlsames Coaching so wichtig ist


Einfühlung ist keine Technik. Einfühlung ist menschliche Verbindung. Es ist die Fähigkeit, die Gefühle eines Kindes wahrzunehmen, bevor es sie ausspricht. Mit Wärme und Klarheit zu reagieren. Ermutigung und Grenzen in Einklang zu bringen. Seinen Lernstil zu verstehen. Zu spüren, wann es Herausforderung und wann es Unterstützung braucht. Es als Mensch und nicht als Objekt zu behandeln. Kinder spüren einfühlsames Coaching sofort. Genauso wie sie unsensibles Coaching sofort spüren. Es sind die Momente, die die Beziehung eines Kindes zum Sport – und zu sich selbst – prägen. Leider haben Kinder in den allermeisten Fällen kein großes Mitspracherecht in der Wahl ihres Trainers.


Die Rolle von Trainern und Eltern


Trainer und Eltern tragen Verantwortung. Nicht für Perfektion, sondern für Präsenz. Ein Kind sollte niemals emotional verletzt auf einer Bank sitzen, während die Erwachsenen um es herum so tun, als wäre nichts geschehen. Dies ist eine Erinnerung für uns alle: Aufmerksam zu sein. Emotional präsent zu sein. Nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit den Augen und dem Herzen zuzuhören. Coaching ist nicht nur ein technischer, sondern vor allem ein menschlicher Beruf.


Die Auswirkungen auf die langfristige Entwicklung


Tennis ist nicht nur ein Sport. Es ist eine emotionale Reise. Jedes Kind verdient einen Trainer – und Eltern –, die das verstehen.


Die Stärke als Trainer zeigt sich darin, wie er mit emotionaler Intelligenz unterrichtet. Was für ein feines Gespür er für die Kinder hat – eine seltene und unbezahlbare Gabe. Wie sicher die Kinder sich bei ihm fühlen. Wie er eine emotionale Verbindung zu den Kindern schafft, die über die reine Technikvermittlung hinausgeht. Wie tief sein Training die Kinder berührt. Wie gut er eine Beziehung zu den Kindern aufbaut, die Bestand hat.


Deshalb vertrauen ihm die Kinder und die Erwachsenen. Deshalb entwickeln sich seine Spieler so gut. Deshalb wird seine Tennisschule erfolgreich sein. Er vermittelt nicht nur Tennisunterricht. Er entwickelt Menschen, nimmt ihre Emotionen wahr, versteht sie und hilft ihnen, sich weiterzuentwickeln – auf und neben dem Platz.

Fazit


Emotionale Sicherheit ist ein entscheidender Faktor im Kindersport. Sie beeinflusst nicht nur die sportliche Leistung, sondern auch die persönliche Entwicklung der Kinder. Wenn wir als Trainer und Eltern diese Sicherheit schaffen, fördern wir nicht nur talentierte Spieler, sondern auch starke, selbstbewusste Persönlichkeiten. Lassen Sie uns gemeinsam daran arbeiten, eine positive und unterstützende Umgebung für unsere Kinder zu schaffen, in der sie wachsen und gedeihen können.

 
 
 

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